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Riefenstahl
Beschreibung des Films und Credits
Leni Riefenstahl gilt als eine der umstrittensten Frauen des 20. Jahrhunderts. Bekannt wurde sie als Schauspielerin in den Bergfilmen von Arnold Fanck (Die weiße Hölle vom Piz Palü). Später erhielt sie von Hitler den Auftrag, den NSDAP-Parteitag 1934 in Nürnberg im Dokumentarfilm „Triumpf des Willens“ festzuhalten, der seine propagandistische Wirksamkeit vor allem seiner Montagekunst verdankt. In den „Olympia“-Filmen stellt sie die Olympischen Spiele 1936 in Berlin als ästhetisches Schauspiel von mythischen Dimensionen dar. Ihre ikonografischen Bildwelten stehen für perfekt inszenierten Körperkult, für die Feier des Überlegenen und Siegreichen. Und zugleich auch für das, was diese Bilder nicht erzählen: die Verachtung des Unvollkommenen, des vermeintlich Kranken und Schwachen, der Überlegenheit der einen über die anderen. Die Ästhetik ihrer Bilder ist präsenter denn je – und damit auch ihre Botschaft?
Der Film geht dieser Frage anhand der Dokumente aus Riefenstahls Nachlass nach – privaten Filmen und Fotos, aufgenommenen Telefonaten mit engen Wegbegleitern, persönlichen Briefen. Bild für Bild, Facette für Facette legt er Fragmente ihrer Biografie frei und setzt sie in einen erweiterten Kontext von Geschichte und Gegenwart.
Der aus 700 Kisten bestehende persönliche Nachlass Riefenstahls befindet sich im Besitz der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Regisseur Andres Veiel und TV-Journalistin Sandra Maischberger, die als erste Zugang erhielten, haben es sich zur Aufgabe gemacht, einen tieferen Blick in das Leben von Leni Riefenstahl zu werfen. Sie gehen der Frage auf den Grund, wie Riefenstahl es geschafft hat, dass ihre Arbeiten bis heute – mehr als 80 Jahre nach ihrer Entstehung – als Blaupause für eine Feier des Schönen, Gesunden und Starken dienen. Abseits der bekannten Meinungen über Leni Riefenstahl will der Film eine tiefere Wahrheit freilegen, die aus den Widersprüchen des Nachlasses hervorschimmert. Veiel und Maischberger sehen sich einer Meisterin der Selbstdarstellung und Manipulation gegenüber, die auch dann noch auf ihrer Sicht der Dinge beharrt, wenn diese längst historisch widerlegt ist.
- BRD 2024, 115 Min.
- Regie:
- Andres Veiel (Beuys, Black Box BRD, Die Spielwütigen)
- Drehbuch:
- Andres Veiel
- Bildgestaltung:
- Toby Cornish
- Montage:
- Stephan Krumbiegel, Olaf Voigtländer, Alfredo Castro
- Produktion:
- Sandra Maischberger
- FSK:
- Ab 12 Jahre
- Dokumentarfilm
- Sprecher: Ulrich Noethen
Foto und Trailer zum Film
Vorstellungen des Films
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