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DOK-Premiere Dokumentarfilme mit Regisseurgesprächen

Seit 2011 gibt es unsere Reihe DOK Premiere im Kino Caligari. Jeden Monat wird ein aktueller Dokumentarfilm gezeigt. Anschließend diskutieren die Macher mit dem Publikum. Die Bandbreite an Dokfilmen ist bewusst breit gehalten. Dies kommt gut an. Es geht um außergewöhnliche Filme und Themen, über die sich ein Gespräch lohnt. Zu Gast waren sowohl bekannte Filmemacher wie Pepe Danquart, Andres Veiel, Michael Glawogger, Volker Koepp, Christian Frei oder Samir, als auch junge Talente mit ihren Filmen. Manche Filme zeigen wir bereits vor ihrem Kinostart, andere sind sogar Team-Premieren einer Produktion. Kuration und Moderation: Christine Schäfer In Zusammenarbeit mit dem Haus des Dokumentarfilms Stuttgart

Informationen über den Film

11|2024

Foto aus dem Film
Pol Pot Dancing

Textinformationen

Mi 27. November 2024
20:15 Uhr
Caligari-Kino

Im Anschluss an die Vorstellung findet ein Filmgespräch mit Regisseur Enrique Sánchez Lansch statt.
In Kooperation mit dem Haus des Dokumentarfilms.

Im Königspalast von Kambodscha zieht die Startänzerin Chea Samy liebevoll den kleinen Bruder ihres Mannes auf, als wäre er ihr eigener Sohn. Jahrzehnte später, als Zwangsarbeiterin unter der Herrschaft der Roten Khmer, erfährt sie, dass ihr Pflegesohn niemand anderes ist als der Diktator Pol Pot.
Zwischen 1975 und 1979 wurde unter seiner Führung schätzungsweise ein Viertel der kambodschanischen Bevölkerung ermordet und der klassische kambodschanische Tanz fast ausgerottet. Doch Chea Samy überlebte und widmete sich die nächsten 15 Jahre der Ausbildung hunderter traumatisierter junger Mädchen zu Tänzerinnen. Sie bietet ihnen nicht nur eine Perspektive, sondern bewahrt die Kunstform vor dem Aussterben.
Enrique Sánchez Lansch kombiniert in seinem Film nie gesehenes Archivmaterial mit Choreografien und Interviews mit ZeitzeugInnen, um den Werdegang Pol Pots über seine Verbindung zum Tanz zu erzählen. Zugleich zeichnet er ein Porträt einer starken Frau, die niemals aufgibt. Zutiefst melancholisch, schön und gleichzeitig tragisch. Die Kunst dient als Schmerzlinderung für die größten offenen Wunden der Geschichte.

BRD/Norwegen 2023, 101 Min. OmU
Regie, Buch: Enrique Sánchez Lansch
Kamera: Marcus Winterbauer
Montage: Julia Oehring

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11|2024

Informationen zu den RegisseurInnen

Foto des Regisseurs/der Regisseurin

Der spanisch-deutsche Autor und Regisseur Enrique Sánchez Lansch gehört zu den renommiertesten Dokumentarfilmern Deutschlands. Ein besonderer Schwerpunkt seiner Arbeit liegt auf außergewöhnlichen Musikfilmprojekten. Sein Film „Rhythm is it!“ über ein Projekt der Berliner Philharmoniker mit Schülern erreichte mehr als 600.000 Kinozuschauer und wurde mit gleich zwei Deutschen Filmpreisen ausgezeichnet. Weitere Kinofilme waren „In den Uffizien“ (2020) und „A Symphony of Noise – Matthew Herbert’s Revolution“ (2022).
Sánchez Lansch absolvierte ein Musikstudium mit Hauptfach Gesang und eine akademische Ausbildung in Romanistik, Philosophie und Germanistik. Er studierte Film/Drehbuch an der Columbia University New York und der University of California at Los Angeles. Er lebt in Berlin.