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DOK-Premiere Dokumentarfilme mit Regisseurgesprächen

Seit 2011 gibt es unsere Reihe DOK Premiere im Kino Caligari. Jeden Monat wird ein aktueller Dokumentarfilm gezeigt. Anschließend diskutieren die Macher mit dem Publikum. Die Bandbreite an Dokfilmen ist bewusst breit gehalten. Dies kommt gut an. Es geht um außergewöhnliche Filme und Themen, über die sich ein Gespräch lohnt. Zu Gast waren sowohl bekannte Filmemacher wie Pepe Danquart, Andres Veiel, Michael Glawogger, Volker Koepp, Christian Frei oder Samir, als auch junge Talente mit ihren Filmen. Manche Filme zeigen wir bereits vor ihrem Kinostart, andere sind sogar Team-Premieren einer Produktion. Kuration und Moderation: Christine Schäfer In Zusammenarbeit mit dem Haus des Dokumentarfilms Stuttgart

Informationen über den Film

04|2025

Foto aus dem Film
Der dritte Bruder

Textinformationen

Mi 23. April 2025
19:30 Uhr
Caligari-Kino

Im Anschluss an die Vorstellung findet ein Filmgespräch mit Regisseurin Kathrin Jahrreiß statt. Moderation: Christine Schäfer

Auf der Suche nach der Mutter ihres Vaters, stößt die Regisseurin auf die Geschichte dreier Brüder, die im Dritten Reich und im geteilten Deutschland zerrissen sind zwischen den Fronten politischer Ideologien.
Hermann macht bei den Nazis Karriere als Völkerrechtler und verteidigt nach dem Krieg in Nürnberg einen Kriegsverbrecher. Seine Brüder haben jüdische Frauen.
Walther flüchtet rechtzeitig nach Amerika, Otto, „der dritte Bruder“ und der Großvater der Filmemacherin, glaubt als Rechtsanwalt an den Rechtsstaat und will in Dresden bleiben. Seine Frau Ruth wird denunziert und in Auschwitz ermordet. Den Söhnen sagt er, sie sei in einem Sanatorium gestorben und fortan verschwindet sie im Nebel einer ohnmächtigen Verdrängung. In der DDR wird Otto durch die Stasi selbst zum Denunzianten. War er Opfer oder hat man immer eine Wahl?
Als eine Art Tiefenbohrung in eine deutsch-jüdische Familiengeschichte von der Nazizeit, über das geteilte Nachkriegsdeutschland bis ins Heute stellt der Film die sehr gegenwärtige Frage nach der eigenen Haltung gegenüber einem totalitären Regime.

BRD 2024, 111 Min.
Regie: Kathrin Jahrreiß
Kamera: Marcus Winterbauer
Schnitt: Nicole Schmeier, Nicole Winterbauer

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04|2025

Informationen zu den RegisseurInnen

Foto des Regisseurs/der Regisseurin

Aufgewachsen im Saarland, machte Kathrin Jahrreiß 1997 ihr Diplom als Simultandolmetscherin an der Universität Heidelberg. Über 20 Jahre arbeitete sie als Freie beim Nachrichtensender Phoenix, übersetzte Filmuntertitel für arte und auch mal einen Roman. Über Nebentätigkeiten erhielt sie Einblicke in verschiedene soziale Bereiche wie Altenpflege, Heilpädagogik, Bundesamt für Zivildienst und Bundesamt für Familie. Über Praktika, Workshops und Branchenevents schaffte sie 2011 den Quereinstieg in die Dokumentarfilmbranche. 2019 schloss sie die masterclass non-fiction an der Internationalen Filmschule Köln ab. „Der dritte Bruder“ ist ihr Langfilmdebüt.